Ahu Tongariki

TAPU AUF DER OSTERINSEL

In unserem Blogbeitrag vom 17. August hatten wir über TAPU oder TABU berichtet , ein sehr altes Konzept der polynesischen Kulturen eines Systems von Beschränkungen oder Verboten, die vom Oberhaupt der Gesellschaft, also von den Clan-Chefs, eingeführt wurden.
 
Seit der Pandemie hat dieses Wort auf der Osterinsel nochmal eine große Bedeutung angenommen. Es kommen seit etwa 5 Monaten keine Passagierflugzeuge mehr auf die Insel, und für die auf Rapa Nui lebende Bevölkerung gibt es viele “Tapus”: Beschränkungen, wie Versammlungsverbot, nächtliche Ausgangssperren und die wie auch bei uns üblichen Hygienemaßnahmen und Maskenpflicht.
 
Diese Tapu werden von der Regierung und vom Bürgermeister auf der Insel angeordnet, und finden Akzeptanz in der lokalen Bevölkerung.
Die Insel hatte es dadurch geschafft, für viele Monate Corona-frei zu sein. Momentan gibt es 4 Fälle, Personen, die bei einer geplanten Rückholaktion vom Festland auf die Insel Anfang September die Krankheit mitgebracht haben.
 
Bis jetzt ist nicht klar, wann sich die Insel wieder dem Tourismus öffnen wird, der jahrelang bis zu 90% der wirtschaftlichen Erträge auf der Osterinsel dargestellt hat. Es gibt tiefgreifende Veränderungen in der kleinen Inselgemeinde und natürlich schwerwiegende wirtschaftliche Folgen. Zum Glück gibt die Regierung Chiles Geld, und die Gemeinde konnte Arbeitsplätze schaffen, sodass es für etwa 350 Einheimische trotz ihres normalen Arbeits- und Erwerbsausfalls einen Ersatz gibt, mit dem sie bis jetzt über die Runden kommen.
 
Die Frage ist, wie es auf lange Sicht weitergehen wird. Hier wie an so vielen anderen Orten.

Teilen Sie diesen Beitrag