Festival Taputapuātea Rapa Nui

Rapa Nui – Zentrum des Polynesischen Kulturerbes beim Taputapuātea-Festival 2023

Rapa Nui verwandelte sich dank des Taputapuātea-Festivals 2023, einem Ereignis von großer kultureller und spiritueller Bedeutung, in den Mittelpunkt eines beispiellosen polynesischen Kulturaustausches. Vom 18. bis 21. Dezember 2023 versammelte das Festival auf der Osterinsel Kulturdelegationen von mehr als 250 Personen aus verschiedenen Pazifikinseln wie Hawai’i, Rai’ātea, Tumara’a, Rapa Iti, Île des Pins, Nouméa, Neukaledonien und Henua ‘Enana.

Der Name “Taputapuātea” stammt von der Insel Raiatea in Französisch-Polynesien, bekannt als archäologisches und spirituelles Juwel und seit 2017 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Auf Raiatea befinden sich Marae – traditionelle polynesische Tempelanlagen, die als Zeremonialplattformen dienen und einen zentralen Ort für religiöse und soziale Zusammenkünfte darstellen. Das Marae Taputapuātea, auch Marae Opoa genannt, ist das bedeutendste dieser Tempelanlagen und gilt als Ausgangspunkt der großen polynesischen Migrationen.

Das Festival entstand 1995, als sich Hochsee-Kanus von verschiedenen polynesischen Inseln in Raiatea trafen. Bekannt als ‘Die neun Tentakel des Oktopus, die sich durch das Meer schlängeln’, feiert dieses Ereignis das große Epos der polynesischen Migration. Die Metapher des Oktopus spielt eine zentrale Rolle: Sein Körper stellt die historische Bedeutung von Raiatea in der polynesischen Kultur dar, während seine Tentakel die verschiedenen Migrationsrouten über das Meer symbolisieren. Dieses Symbol spiegelt die beeindruckende Navigationsfähigkeit der Polynesier wider, die als Pioniere weite Strecken über das Meer in Kanus zurücklegten, geleitet nur durch ihr althergebrachtes Wissen und die Sterne, ohne moderne Navigationsinstrumente.

Die Eröffnungsfeier fand auf der Osterinsel in Haŋa Rau – Anakena statt, einem bedeutenden Ort mit dem Ahu Ature Hoa. Ein “Ahu” ist ein zeremonieller Stein-Altar, typisch für die polynesische Kultur, insbesondere auf der Osterinsel, und dient als wichtiger kultureller und spiritueller Treffpunkt. Vertreter aus Nouméa, Île des Pins, Rapa Iti, Raiatea Iti, Raiatea Nui, Utoroa, Taumara’a, Tumura’i Fenua, Tahiti und Hawai’i nahmen an der feierlichen Eröffnung teil. Traditionell gab es ein Umu Hatu oder Curanto – eine mit heißen Steinen zubereitete Mahlzeit. Tänze brachten Energie und Freude in die Veranstaltung.

Während der vier Festivaltage gab es traditionelle Tänze, musikalische Darbietungen und Einblicke in die polynesische Kunst. Die polynesische Gastronomie mit authentischen Gerichten aus der lokalen Küche jeder Insel kam ebenfalls nicht zu kurz.

Die spirituellen Zeremonien des Festivals, einschließlich Gebeten, Gesängen und Opfergaben, stärkten die Verbindung zum Mana, der mystischen Energie der polynesischen Ahnen, und unterstrichen die tiefen kulturellen Verbindungen der polynesischen Völker.

Das Festival endete mit einem starken Gemeinschaftsgefühl und hinterließ unvergessliche Eindrücke bei allen Teilnehmern. Es zelebrierte nicht nur Traditionen, sondern stärkte auch die Verbindungen zwischen den polynesischen Völkern und präsentierte deren kulturellen Reichtum und Vielfalt der Welt. Die nächste Ausgabe des Festivals wird in Neukaledonien stattfinden und verspricht, die Zelebration und Bereicherung der polynesischen Kulturen fortzusetzen.

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